Die
Deutsche
Alzheimer Gesellschaft hat mit finanzieller Unterstützung des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein so
genanntes «Alzheimer-Telefon» eingerichtet. Unter der Rufnummer 01803
/ 17 10 17 (0,09 Euro/Min)
sowie im Festnetz unter 030 – 259379514 antworten geschulte MitarbeiterInnen auf
Fragen zur Erkrankung und zu Hilfsmöglichkeiten. Das Telefon ist besetzt
von Montag bis Donnerstag von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr und Freitag von
9.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Ratsuchende bleiben auf Wunsch anonym.
Nach 10 Jahren zieht die Deutsche
Alzheimer Gesellschaft folgende Bilanz:
Berlin,
12.01.2012. Das Beratungstelefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
mit der Nummer 01803 – 17 10 17, das vom Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend finanziell unterstützt wird, ging vor zehn
Jahren an den Start. Seit dem 8. Januar 2002 haben die Beraterinnen mehr
als 58.000 Anfragen beantwortet.
Zwei Drittel der
Anrufenden sind Angehörige, Ehepartner, (Schwieger-) Töchter und –söhne.
Doch auch Professionelle, ehrenamtlich Tätige, Menschen, die Sorge haben
an Demenz erkrankt zu sein, melden sich. „Meine Mutter erkennt meinen
Vater nicht mehr. Anfangs war es nur zwischendurch. Doch jetzt ist es
dauernd“, „Meine Großeltern und meine Mutter hatten Alzheimer. Ich bin
jetzt 72 Jahre alt, vergesse in letzter Zeit viel und habe Angst, auch
von dieser Krankheit betroffen zu sein.“
Manchmal fragen
die Anrufer nur nach einer Broschüre. Viel häufiger geht es jedoch um
die belastende Situation zu Hause, darum dass Angehörige nicht wissen,
wie sie mit schwierigen Verhaltensweisen umgehen sollen und dass sie die
Erfahrung machen, alleine da zu stehen. Auch Fragen zur
Diagnosestellung, zur Beantragung einer Pflegestufe oder zu rechtlichen
und finanziellen Problemen beantworten die Beraterinnen am
Alzheimer-Telefon regelmäßig.
Noch immer ist
„Alzheimer“ vielfach ein Tabuthema, das die Erkrankten und deren
Familien hautnah zu spüren bekommen. „Wir ermutigen die Angehörigen,
sich Unterstützung zu holen und ihre Wünsche klar zu formulieren. Denn
manchmal ziehen sich Menschen zurück, weil sie zu wenig über die
Krankheit wissen“, erläutert Helga Schneider-Schelte, Leiterin des
Alzheimer-Telefons. „Demenz ist ein Thema, das uns alle angeht. Wir
dürfen die Menschen, die daran erkranken, und ihre Angehörigen nicht
alleine lassen.“
Die Krankheit
akzeptieren zu lernen und einen Umgang damit zu finden, ist meist ein
langer und mühsamer Weg. Das zeigen die etwa 6.000 Anrufe und Mails pro
Jahr. Die Beraterinnen vom Alzheimer-Telefon verfügen über langjährige
Erfahrungen und erweitern ihr Wissen regelmäßig durch Fortbildungen und
Supervision. Sie gehen auf alle Fragen individuell ein und versuchen
durch Informationen und Fachwissen Möglichkeiten und Alternativen für
den nächsten Schritt aufzuzeigen. Zum Beispiel vermitteln sie den
Kontakt zu den 126 regionalen Alzheimer-Gesellschaften und ermutigen die
Angehörigen, sich mit anderen Pflegenden auszutauschen. Wenn Angehörige
später davon berichten, dass sie jetzt besser zurechtkommen, ist das für
die Beraterinnen das größte Lob.
Auch in Zukunft
wird das Alzheimer-Telefon wichtig sein, denn jedes Jahr erkranken in
Deutschland mehr als 290.000 Menschen neu an einer Demenz, und
Möglichkeiten für eine Heilung dieser Krankheit sind bisher nicht in
Sicht.
Digitaler Newsletter
Mit
einem digitalen Newsletter bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft
seit August 2004 einen zusätzlichen Informationsservice an.
Angehörige, Betroffene und alle Interessierten können sich – ab sofort
im vierwöchigen Abstand - über aktuelle Ereignisse und Themen rund um
die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzerkrankungen sowie über
aktuelle Verbandsnachrichten informieren. Der Newsletter kann über den Link:
http://www.deutsche-alzheimer.de/6_6.html online bestellt werden.
Der Eintrag der E-Mail-Adresse genügt.
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